Außergewöhnliches Konzert: Weihnachtsoratorium im Juni

Bachs Weihnachtsoratorium im Sommer? Diese "außergewöhnliche Entscheidung" traf nun die Kantorei Halver und lädt am 6. Juni zum Konzert in die katholische Kirche Christus-König ein.

Die Corona-Pandemie erfordert gerade in der Veranstaltungsbranche außergewöhnliche Wege. Machte das Virus im Winter nahezu jeder kulturellen Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung, ist mittlerweile Normalität in Konzertstätten eingekehrt. Für viele Kulturschaffende bedeutet das: Nachholen, was im Winter unmöglich war.

Und so kommt es, dass die Kantorei Halver am 6. Juni, Pfingstmontag, das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach aufführen wird, das ursprünglich für den vierten Advent 2021 geplant war. „Außergewöhnliche Entwicklungen erfordern manchmal auch außergewöhnliche Entscheidungen“, heißt es dazu seitens der Kantorei. Veranstalter ist der Förderverein für Kirchenmusik.

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Es dürfte eine Premiere sein, dass der berühmte Eingangs-Chor aus der 1. Kantate des Weihnachtsoratoriums „Jauchzet, frohlocket“ nicht in der Weihnachtszeit, sondern im Sommer in Halver erklingt.  Chorvorstand, Förderverein und Chorleiter Patrick Kampf haben sich zu diesem ungewöhnlichen Aufführungstermin entschieden, weil das Konzert aus unterschiedlichen Gründen schon dreimal abgesagt werden musste. Ursprünglich sollte das sehr beliebte Werk schon im Dezember 2019 aufgeführt werden, diese Planung musste aber wegen des Todes der langjährigen Chorleiterin Maike Lehmkuhl aufgegeben werden, in den Jahren 2020 und 2021 verhinderte dann die Corona-Pandemie die Aufführung unter dem neuen Chorleiter. 

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Da die Kantorei nun also seit drei Jahren – mit Unterbrechungen – die Chorstücke des Weihnachtsoratoriums probt, entstand die Idee, das eigentlich am vierten Advent 2021 geplante Konzert nun an Pfingsten nachzuholen. Als musikalische Brücke zwischen den beiden wichtigen christlichen Feiertagen Weihnachten und Pfingsten wird die Aufführung der drei ersten Kantaten aus dem Weihnachtsoratorium ergänzt um die Pfingstkantate „Erwünschtes Freudenlicht“ (BWV 184), die von Bach für das Pfingstfest 1724 komponiert wurde. Musikalische und theologische Verbindungen zwischen beiden Werken ließen sich laut Kantorei durchaus herstellen.

Die Kantorei-Proben finden im Bürgerzentrum statt. – Foto: Maximowitz

Neben 25 Sängerinnen und Sängern der Kantorei Halver unter Leitung von Patrick Kampf wirken an dem Konzert folgende Musiker/innen mit: Eva Budde, Sopran; Beate Koepp, Alt; Raphael Wittmer, Tenor sowie Florian Conze, Bass. Als Orchester konnte die Kantorei das Consortium Musica Sacra Köln gewinnen.

Zum Schutz der Zuhörer werden sich die Chormitglieder alle am Konzerttag einem Coronatest unterziehen. Für das Publikum gilt die Bitte und Empfehlung, freiwillig eine Maske zu tragen.


TERMIN

Johann Sebastian Bach, Weihnachtsoratoriums (Teile 1-3) sowie Pfingstkantate „Erwünschtes Freudenlicht“ (BWV 184)
Kantorei Halver
Pfingstmontag, 6. Juni
19.30 Uhr
Christus-König-Kirche Halver
Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten