Ausschuss lehnt Gedenktafel an zentraler Stelle ab

Stolpersteine und jüdische Friedhöfe. – Mit einer Gedenktafel „Jüdisches Leben in Meinerzhagen“, wollte eine Schülergruppe des Evangelischen Gymnasium Meinerzhagen die Erinnerung an die Geschichte und das Andenken an jüdische Mitbürger in der Stadtmitte lebendig halten. Ein entsprechender Bürgerantrag scheiterte am Montagnachmittag, 14. Februrar, in Haupt- und Finanzausschuss.

Meinerzhagen. Die Projektgruppe hatte als Standort die kleine Fußgängerzone „Zur Alten Post“ vorgeschlagen. Für Maik (17), Mitglied der Projektgruppe, wegen des Publikumsverkehrs ein „idealer Platz“. Dieter Först, der als Lehrer das Projekt betreut hatte, verwies darauf, dass die Tafel auch ein Aushängeschild für eine „offene, tolerante und moderne Stadt“ sei. Mit dem Hinweis auf den Rundweg, könnten Besucher zudem die Innenstadt kennenlernen. Er bat, die Argumente der Schüler ernst zu nehmen und das Interesse der jungen Menschen an der Kommunalpolitik wach zu halten. Vergebens.

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Der Dank von CDU-Fraktionschef Thorsten Stracke für das Engagement der Schüler wirkte für sie aufgesetzt. Er ging auf deren Argumente, ebenso wie SPD-Fraktionschef Rolf Puschkarsky, gar nicht ein. Beide hielten den Gedenkstein in der Kirchstraße für den besseren Platz. Petra Gossen (SPD) plädierte auch für den zentralen Standort. Nach den furchtbaren Gräueltaten in der NS-Zeit müsse man den verfolgten Menschen „symbolisch wieder einen Platz in der Mitte geben, nicht in der zweiten Reihe“. Dafür plädierten auch Raimund Benger (UWG) und Karl Hardenacke (Grüne). Mit den Stimmen der CDU und des SPD-Fraktionschefs wurde der Antrag abgelehnt.

Bürgermeister Jan Nesselrath versuchte, die Situation an der Tagesordnung vorbei noch zu retten und schlug vor, trotzdem eine Tafel aufzustellen: am Gedenkstein in der Kirchstraße. Auch der Versuch Hardenackes, die Schüler nochmal ins Spiel zu bringen und selbst einen Vorschlag zu machen, scheiterte.

„Schade, dass es abgetan worden ist“, bilanzierte Shadia (19), die mit Mitschülern die Diskussion verfolgt hatte. Auch dass das Schüler-Engagement für gut befunden wurde, kam bei ihr „nicht so rüber“.  „Man ist nicht auf unser Argument eingegangen“, fand Maik (17). Die Schüler seien nicht mal gefragt worden, ob sie eine Alternative haben, monierte Christina Först vom Stolperstein-Arbeitskreis.

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