Meinerzhagen/Märkischer Kreis. Die Listertalsperre ist ein beliebtes Ausflugsziel im Märkischen Kreis – dort kann man Wandern, Radfahren aber auch Sonnenbaden oder Schwimmen. Als EU-Badegewässer hat die Talsperre nun auch im Jahr 2020 die Bestnote vom Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz NRW erhalten. Ein Schild an den Badestellen stellt unmissverständlich klar: „Ausgezeichnete Wasserqualität“.
Der Märkische Kreis erläuterte nun, wie so ein Ergebnis zustande kommt.
Die Qualität eines Badegewässers wird anhand von Messwerten aus den zurückliegenden vier Jahren beurteilt. Zusätzlich inspiziert das Gesundheitsamt des Märkischen Kreises während der Badesaison – in der Regel von März bis Ende September – mindestens alle vier Wochen das Wasser und die drei Badestellen Windebruch, DLRG-Haus und Rengerberg. Wie ist der Wasserstand? Gibt es Trübungen, Färbungen oder Schaumbildung? Stimmt die Sichttiefe oder gibt es Ölschlieren? „O.B.“ heißt es im Abschlussbericht – ohne Beanstandung.
Das Wasser, so die Untersuchung der Zuständigen, mache einen sehr guten Eindruck, sei klar, mit ausreichend Sichttiefe und – ganz wichtig – frei von Cyanobakterien.
Die sogenannten Blaualgen können bei Schwimmern unter anderem Hautausschlag auslösen. In der Listertalsperre aber seien selbst nach den starken und ergiebigen Regenfällen der vergangenen Wochen keine Blaualgen festgestellt worden. Nicht nur das Gesundheitsamt des Kreises prüft die Wasserqualität. Ein Labor aus Siegen nimmt zudem regelmäßig Wasserproben, überprüft den PH-Wert und führt mikrobiologische Untersuchungen durch. Sämtliche Probenergebnisse übermittelt der Kreis dann dem Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV), das sich wiederum an strengen EU-Regeln für Badegewässer orientiert und die Daten der EU meldet. Die gute Nachricht: „Bei der Listertalsperre hat es in den vergangenen Jahren keine Beanstandung oder Grenzwertüberschreitung gegeben. Die Wasserqualität ist, wie sie vom LANUV und der EU eingestuft wird: ausgezeichnet“, sagt Sabine Mertens.
Einen guten Eindruck hinterlasse nicht nur das Wasser, auch die Badestellen laden zum Aufenthalt ein, so der Märkische Kreis in seinem Bereicht weiter. Die Ufer am Windebruch, am DLRG-Haus und am Rengerberg seien scherbenfrei und sauber, die Toilettenanlagen teilweise neu, Abfalleimer in ausreichender Zahl vorhanden und geleert.
Im Jahr 2020 wurden 2.304 Badegewässer in Deutschland nach der EG-Badegewässerrichtlinie 2006/7/EG überwacht. 363 davon lagen an der Nord- und Ostseeküste, 34 an Flüssen und 1.907 an Seen. Die hygienischen Daten dieser Badegewässer werden der Europäischen Union (EU) gemeldet, die daraus für jedes Badegewässer mit den Daten der vorhergehenden drei Jahre eine Qualitätseinstufung vornimmt.
Die Ergebnisse der Qualitätsbewertung zeigen, dass die Qualität der deutschen Badegewässer insgesamt sehr gut ist. Im Jahr 2020 erfüllten rund 96 Prozent der beurteilten Badegewässer die Qualitätsanforderungen der EU. 89,9 Prozent der Badegewässer erreichten sogar eine ausgezeichnete Qualität – darunter auch die Listertalsperre – sowie weitere 4,9 Prozent eine gute Qualität.
Eine interaktive Bewertungskarte sowie aktuelle Bewertungen zur Badegewässerqualität können im Internet unter www.badegewaesser.nrw.de eingesehen werden.