Anwohner unter Stress – Nezahat Baradari im Gespräch vor Ort  

Kaum vorstellbar welchen Lärm Anwohner ertragen müssen, die an den Hauptausweich-Routen der Umgehung der A45-Vollsperrung wohnen. Besonders betroffen: die Lennestraße. Hier ist eine Unterhaltung nicht mehr möglich, denn die verkehrsbedingte Lautstärke geht hier über ein Normalmaß deutlich hinaus.

Lüdenscheid. Um sich von den unzumutbaren Zuständen selbst zu überzeugen, besuchte die SPD-Bundestagsabgeordnete Nezahat Baradari Anwohner vor Ort. Gemeinsam mit Dirk Franke, zweiter stellvertretender Lüdenscheider Bürgermeister und SPD-Ratsherr, und Guido Schröder machte sie sich ein Bild der unerträglichen Lage.

[[ad-placeholder]]

Anwohner der Lennestraße wie Dietmar Kritzler und Renske Hasek müssen seit dem 2. Dezember jeden Tag 24 Stunden lang mit diesem Lärm leben. Schon nach wenigen Minuten vor Ort heißt es unisono: „Das ist nicht mehr tragbar!“ Ununterbrochen donnern schwere Lkw an den Häusern vorbei, drängen sich Transporter und Autos quälend den Hang hinauf und hinunter.

„Wir kommen einfach nicht mehr zur Ruhe, sind schon ziemlich dünnhäutig geworden“, sagt Renske Hasek. Denn auch nachts gibt es hier kaum Entspannung. „Weil es dann weniger ‚normalen‘ Verkehr gibt, hoffen viele Lkw-Fahrer und Speditionen, dass sie zügiger durchkommen und verlegen die Fahrtzeit in die Nacht“, sagt Dirk Franke. An Schlaf ist an der Lennestraße kaum zu denken – „und das obwohl wir bereits Lärmschutzfenster haben“, informiert Dietmar Kritzler die Bundestagsabgeordnete.

[[ad-placeholder]]

Den normalen Straßenverkehr, der bis zur Vollsperrung der A45 durch die Lennestraße führte, sind die Anwohner gewöhnt. Doch der ist kein Vergleich zum jetzigen Verkehrsaufkommen. „Laut Zahlen von Straßen.NRW waren es sonst etwa 1500 Lkw, die die Lennestraße innerhalb von 24 Stunden befahren haben. Jetzt sind es im Durchschnitt 6000“, weiß Dirk Franke zu berichten. Dazu kommen auch deutlich mehr Pkw.

Die zusätzlichen Fahrzeuge verursachen nicht nur unglaublichen Lärm. Sie sorgen auch für „dicke Luft“, wie Renske Hasek berichtet: „Ich weiß vor lauter Abgasen nicht mehr, wann ich lüften soll. Wir öffnen meist nur noch die Fenster an der Rückseite des Hauses und selbst da bemerkt man es..“ Guido Schröder ist überzeugt: „Hier werden mit Sicherheit alle Grenzwerte des Bundesimmissionsschutzgesetzes überschritten..“

Den Hinweis nimmt Nezahat Baradari sofort auf: „Wenn Messungen das bestätigen, gibt es eine bessere Handhabe, um dagegen vorzugehen.“ Die Bundestagsabgeordnete verspricht, sich zeitnah bei den zuständigen Stellen zu informieren, ob entsprechende Messgeräte kurzfristig aufgestellt werden können – auch welche zur Geschwindigkeitsmessung. Denn nach Rotphasen an der Ampel an der Lennestraße oder in den sehr kurzen Phasen, in denen nicht so viel Verkehr herrscht „wird ordentlich Gas gegeben“, so Kritzler.

[[ad-placeholder]]

Wann und wie der Abriss sowie der anschließende Neubau der Talbrücke Rahmede erfolgen wird, ist Dietmar Kritzler und Renske Hasek gar nicht einmal besonders wichtig. Ihnen liegt daran, dass der Umleitungsverkehr nicht für die kommenden Jahre durch Lüdenscheid geleitet wird. Ein Wunsch, der für Nezahat Baradari mehr als nachvollziehbar ist – und mit schnelleren Maßnahmen umsetzbar, als der Neubau der Brücke.

Ein Nachtfahrverbot für Lkw in Lüdenscheid wäre der erste Schritt. „Das muss direkt geschehen“, sagt Nezahat Baradari und fordert, dass dazu alle Politiker, gleich welcher Partei, an einem Strang ziehen. Zudem, so der dringliche Wunsch der Anwohner, müsse bis auf den Ziel- und Querverkehr ein Durchfahrtsverbot für die Laster her. Die Bundestagsabgeordnete will die Vorschläge in Berlin entsprechend weiterleiten und sich dort für die Umsetzung stark machen.

[[ad-placeholder]]