„Politik soll Handlungsfähigkeit demonstrieren“

Am Dienstagmittag, 18. Februar, traf sich der Bundestagsabgeordnete Florian Müller mit dem Halveraner Bürgermeister Michael Brosch zum Gespräch.

Halver. Der Bürgermeister gratulierte Müller zunächst zu seinem Direktmandat im Wahlkreis Olpe-Märkischer Kreis und äußerte seine Freude über die zukünftige Zusammenarbeit, die vor allem verkehrspolitisch wichtig sei. Das dominante Thema hieß also: A45.

Der CDU-Politiker betonte, dass man auch auf Bundesebene an einem engeren Austausch mit den Kommunen interessiert sei und dass gerade die Problematik mit der Sperrung der A45 einen engen Schulterschluss verlange, zumal man die Lebensqualität der Region weiter erhalten wolle. Deshalb fordere man auch von der Bundespolitik ein klares Signal, denn fünf Jahre bis zur Fertigstellung einer neuen Brücke seien deutlich zu lang.

Daran hat natürlich auch Halver ein Interesse. „Wir sind eine stark produzierende Region, in der die Automobil-Abhängigkeit hoch ist und leiden momentan stark“, stellte Bürgermeister Brosch klar. Als Beispiel sprach er von einem Besuch eines ortsansässigen Unternehmens, in dem gleich zehn Bewerber ihre mögliche Mitarbeit im Unternehmen infolge der chaotischen Verkehrslage abgesagt hätten. Brosch wünsche sich ähnliches Gutes – sprich wirtschaftliche Hilfe – wie sie schon nach den Flutfolgen im vergangenen Jahr stattgefunden habe.

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Da der CDU-Bundestagsabgeordnete Florian Müller auch Mitglied im Verkehrsausschuss ist, war er schon der richtige Adressat auf Bundesebene. Er betonte: „Der klare Vorteil der Region durch die A45 soll sich wieder ergeben. Dabei muss aber der Weg der Beschleunigung, sprich eine mögliche Verkürzung der Fertigstellung der neuen Brücke, rechtssicher sein.“ Dafür müsse man Maßnahmen-Gesetzte beschließen, die auf langwierige Prozesse verzichten würden.

„Tatsächlich gibt es dafür parteiübergreifend eine breite Mehrheit im Bundestag. Und auch bei der gestrigen Sitzung des Verkehrsausschusses wurde betont, dass ein Neubau der Brücke maximal beschleunigt werden muss“, erklärte Müller.

Daraufhin wollte Bürgermeister Brosch wissen, wie es sich mit dem Zustand der Nachbarbrücken verhalte. Man wolle nicht, dass sich in wenigen Jahren die schlechte Situation wiederhole. Daraufhin berichtete Müller, dass Brückenprüfungen ergeben haben, dass bundesweit mehrere Dutzend Brücken Schäden aufweisen. Für die A45 gelte eine Bauzeit von von zwei Jahren, die Restzeit ergebe sich aus verwaltungstechnischen Prozessen wie etwa Planung und Sicherheitsprüfung.

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Auch das Abtragen der maroden Brücke sei nicht ganz unproblematisch, so Müller. „Eine Sprengung ist sicherlich der schnellste Weg, gefährdet aber Unternehmen und Wohnungen unterhalb der Brücke. Deshalb gibt es demnächst eine Ortsbegehung“, so Müller weiter.

Die gesamte Situation bedeute schon einen Knick für die betroffenen Kommunen, meinte Bürgermeister Brosch. Florian Müller entgegnete, dass ihm die finanziellen Einbußen und Nachteile für die Region schon deutlich seien und man deshalb etwa auch die Deutsche Bahn (DB) gebeten habe, die nach der Flutkatastrophe vom Juli 2021 zwecks Reparaturen und Ausbesserungen stillgelegte Volmetalbahn ganz oben auf die Prioritätenliste zu setzen. Denn bislang sei laut Auskunft der DB eine Wiederaufnahme des Bahnverkehrs an der Volme in 2022 nicht vorgesehen. „Jetzt kann die Politik endlich einmal ihre Handlungsfähigkeit demonstrieren“, betonte Florian Müller.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs ging es noch um die durch die Pandemie bedingte, aufgeladene Stimmung innerhalb der Bevölkerung: „Die Pandemie hat viel Geduld von allen gefordert“, bestätigte Müller. Michael Brosch betonte, dass er sich ein klares Statement seitens des Bundes wünsche, denn „eine Impfpflicht würde Klarheit schaffen und helfen.“ Außerdem sei die Energiepreisentwicklung ein großes Thema mit Sprengkraft, wobei zügig vernünftige Vorschläge wünschenswert wären.

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