Altena: 250 Feuerwehrleute löschen brennende Brache „Schwarzenstein“

Aus noch ungeklärter Ursache stand am Samstag, 26. März, die Industriebrache „Schwarzenstein“ in Flammen. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, am Ende waren wohl über 250 Wehrleute damit beschäftigt. Und auch am Sonntagnachmittag werden Nachlöscharbeiten nötig.

Zwei Feuerwehrleute verletzten sich bei dem Brand leicht, mehrere Anwohner mussten die Nacht im Hotel verbringen. Die Warn-App Nina forderte die Bevölkerung auf, zuhause zu bleiben sowie Fenster und Türen zu schließen. Grund waren die immense Rauchentwicklung und die Geruchsbelästigung.

Was für Stoffe genau bei dem verheerenden Brand in der Ruine freigesetzt wurden, konnte Philipp Selle nicht sagen: „Auf dem Gelände befinden sich erhebliche Brandlasten, auch Fässer mit unbekanntem Inhalt“, erklärte der Pressesprecher der Altenaer Wehr am Samstagabend. Um die Schadstoffbelastung zu ermitteln, kam der in Herscheid stationierte ABC-Messzug zum Einsatz. Über dessen Ergebnisse ist zur Stunde nichts bekannt, die Bevölkerungswarnung wurde aber erst am späten Sonntagvormittag aufgehoben.

Gegen 20 Uhr am Samstag ahnte noch niemand, dass einer der größten Einsätze der Feuerwehr Altena unmittelbar bevorsteht. Und ein komplizierter obendrein, denn der Gebäudekomplex ist sehr verwinkelt. An der Gebäudeseite, die der Bundesstraße 236 zugewandt ist, konnte man nur erahnen, was sich dahinter abspielte. Der Blick von oben zeigt ein Flammeninferno.

Kurz vor 21 Uhr ging der erste Notruf in der Feuer- und Rettungsleitstelle ein, die ersten Wehrleute wurden mit dem Stichwort „Feuer 1 – Brand im Gebäude“ alarmiert. Doch binnen weniger Minuten war klar: Das gesamte Gebäude, dass sowieso in absehbarer Zeit abgerissen werden sollte, brennt in voller Ausdehnung. Wodurch das Feuer ausgelöst wurde, muss nun die Polizei ermitteln. An Innenangriffe war zunächst überhaupt nicht zu denken, von zwei Drehleitern, darunter eine aus dem benachbarten Werdohl, wurde mit Wasser aus der Lenne gelöscht. So konnten die Flammen zumindest zurückgedrängt werden. Später konnten sich Feuerwehrleute unter schwerem Atemschutz in das Gebäude wagen und Innenangriffe starten. Hierbei verletzten sich zwei Kameraden, glücklicherweise lediglich leicht.

Erst in den Morgenstunden war das Feuer endgültig unter Kontrolle, die komplette Fläche mit Löschschaum bedeckt. Doch die Nachlöscharbeiten nahmen kein Ende. Inzwischen waren Kräfte aus Hemer, Lüdenscheid, Herscheid und Werdohl nachalarmiert worden. Auch aus Halver kam gegen Mitternacht Unterstützung: Der Teleskop-Gelenkarm der Halveraner Wehr ist flexibler als eine herkömmliche Drehleiter und war bei diesem Einsatz sehr nützlich.

Nun muss die Polizei die Brandursache ermitteln, was durch die Einsturzgefahr des Gebäudes massiv erschwert wird.