Märkischer Kreis. Allen Warnungen zum Trotz, waren die Betrüger wieder erfolgreich. Ein Iserlohner (84) hat Donnerstagnachmittag einer Frau eine fünfstellige Summe übergeben. Zuvor rief ihre weinende Mittäterin mehrfach bei ihm an. Alle seien an Corona erkrankt. Man benötige dringend Geld. Wenn nichts passiere, werde sie sterben. Der Senior vermutet eine Angehörige am anderen Ende. Er legt auf, versucht vergeblich Verwandte zu erreichen, um sich zu vergewissern, als wieder das Telefon klingelt.
Der Druck wird erhöht. Die Frau betont, sie brauche Geld, möglichst viel und möglich schnell. Eine Frau werde direkt vorbeikommen und es abholen. Ihm wird ein Name genannt. Schließlich sucht er sein Erspartes zusammen, geht vor die Tür und übergibt es. Als er zurück im Haus ist, erreicht er schließlich einen der Verwandten. Die Sache fliegt auf. Da ist die Frau bereits über alle Berge. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Die Polizei ruft nochmals dazu auf, mit älteren Mitmenschen über diese Masche zu reden: „Warnen Sie vor den Tricks der Betrüger und Diebe, damit nicht noch mehr Senioren den Tätern auf den Leim gehen.“
Donnerstag, 15.36 Uhr:
In Iserlohn haben sich am Donnerstag zwei Männer mit Lügengeschichten Zugang zu Wohnungen älterer Mitbürger verschafft und sie bestohlen. Gerade rollt laut Polizei wieder einmal eine Welle von Schockanrufen durch den Märkischen Kreis. In beiden Fällen im Fokus: Senioren.
In Iserlohn sind Männer unterwegs, die sich unter einem Vorwand Zugang zu Wohnungen älterer Menschen verschaffen. Um 14.46 Uhr meldete sich am Donnerstag eine 90-jährige Frau vom Haubergweg in Iserlohn. Zwei Männer hatten bei ihr geklingelt und baten darum, auf die Toilette gehen zu dürfen. Als die Unbekannten wieder weg waren, stellte die Frau fest, dass ihr Geld und Schmuck fehlten. Sechs Minuten später der nächste Fall: Ein etwa 25- bis 30-jähriger Mann – vermutlich Deutscher – gab vor, vom medizinischen Dienst zu sein. Eine Seniorin an der Memelstraße ließ ihn herein. Als sie ins Bad musste, waren der Mann und ihre Geldbörse weg. Die Ermittlungen der Polizei laufen. Die Polizei warnt: Keine Fremden in die Wohnung lassen!
Schockanrufe in fast allen Orten im Märkischen Kreis
Ganz massiv rollt am Donnerstag eine Welle von Schockanrufen durch den gesamten Märkischen Kreis. Aus fast allen Orten melden sich nach Polizeiangaben Senioren, bei denen sich angeblich Sohn, Tochter, Enkelin oder Nichte gemeldet hätten. Oft unter Tränen erzählen sie ihre Lügengeschichte: Sie seien akut lebensgefährlich an Corona erkrankt und bräuchten sofort mehrere zehntausend Euro für Medikamente.
Vor einer Woche hatten die Betrüger genau mit dieser Masche erhebliche Beträge abkassiert (LokalDirekt berichtete). In anderen Fällen waren Opfer bereits unterwegs mit hohen Geldsummen. Die Anrufer setzen ihre Opfer massiv unter Druck und bringen sie völlig durcheinander. Verwandte, Freunde und Nachbarn sollten umgehend mit älteren Menschen Kontakt aufnehmen und sie warnen. Mehrere Streifenwagen sind mit der Aufnahme der Anzeigen beschäftigt.
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