AFG-Schülergruppe auf Wandertag von Hornissen attackiert

Ende Juni meldete der Nabu, dass es diesen Sommer auffällig viele Hornissen gebe. Auch wenn die so genannte 'Faltenwespe' laut Insektenexperten als eher friedfertig gilt: Sticht sie zu, kann dies sehr schmerzhaft sein - wie es zirka dreißig Schüler beim Schulwandertag des Anne-Frank-Gymnasiums am Mittwoch, 30. August, am eigenen Leib erfahren mussten.

„Leider wissen zu wenig Menschen, dass Hornissen sehr friedfertige Tiere sind“, so Nabu-Insektenexpertin Laura Breitkreuz. „Bei Bedrohung fliehen sie eher und stechen eigentlich nur dann, wenn man sie massiv stört oder verfolgt.“ Ist das der Fall, greifen sie wie alle staatenbildenden Insekten auch Menschen aktiv an, um ihre Königin und deren Brut zu verteidigen.

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Hornissen attackierten Schüler

Zu solch einer „massiven Störung“ kam es nach Informationen von LokalDirekt während der Benefiz-Wanderung, zu der alle Jahrgänge des Halveraner Anne-Frank-Gymnasiums (AFG) am Mittwoch, 30. August, morgens aufgebrochen waren: Ein Fünftklässler soll im Bereich Nordeler Schleifkotten mit einem Stock in ein Hornissennest gestochen haben, woraufhin die Tiere ausschwärmten – und „wahllos“ zustachen.

Rettungsdienst alarmiert

Von der Hornissen-Attacke waren zirka dreißig Kinder betroffen, eines soll ins oder zumindest sehr nahe am Auge gestochen worden sein, viele weitere klagten über starke Schmerzen an unterschiedlichsten Körperstellen. Der umgehend alarmierte Rettungsdienst rückte mit zwei RTW sowie einem Notarzt aus, um die Kinder vor Ort zu behandeln.

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Lob gab es von den erfahrenen Einsatzkräften für die Schüler des Schulsanitätsdienstes: Sie wären sehr schnell vor Ort gewesen, hätten Decken geholt, sich um die Schülergruppe gekümmert und verängstigte Kinder beruhigt.

Am Mittwochmorgen, 30. August, wurde eine Schülergruppe des Anne-Frank-Gymnasiums auf einer Wanderung nahe Nordeler Schleifkotten von Hornissen attackiert. – Foto: Greta Satur / LokalDirekt

Polizei schlichtet Streit zwischen Schule und Elternteil

Die Wanderung wurde aufgrund dieses Vorfalls nicht fortgesetzt. Nachdem die Eltern der betroffenen Schüler darüber informiert waren, musste sich kurze Zeit später auch die Polizei Halver mit dem „Hornissen-Vorfall“ beschäftigen: „Wir wurden kurz vor 12 Uhr zum AFG gerufen, um einen verbalen Streit zwischen einem Elternteil und der Schulleitung zu schlichten“, teilte die Dienststelle in Halver am Mittwochmittag auf Nachfrage von LokalDirekt mit.

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Eine Anzeige hätten die Beamten aber nicht aufgenommen: „Es wurde im Zusammenhang mit den Hornissenstichen weder eine Anzeige wegen einer eventuellen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht während der Schulwanderung erstattet, noch wegen der verbalen Auseinandersetzung im Nachgang des Wandertages.“

Hornisse auf Entwicklungshöhepunkt

Die Europäische Hornisse hat ihren natürlichen Lebensraum in lichten Wäldern oder an Waldrändern und aktuell ihren „Entwicklungshöhepunkt“, heißt: zwischen Mitte August und Mitte September kann ein einziges Volk bis zu 700 Tiere zählen.

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Wie eingangs erwähnt, sind Hornissen nicht sonderlich aggressiv, es sei denn, sie sehen sich und ihre Brut bedroht. Ihre Stiche sind nicht gefährlicher als die von Wespen oder Bienen, werden subjektiv aber oft als schmerzhafter empfunden. Das liegt zum einen daran, dass sie einen stärkeren Stachel haben als Bienen und Wespen. Zum anderen enthält das beim Stich abgesonderte Hornissengift Acetylcholin, einen Botenstoff, der die durch den Stich ausgelöste Reize zwischen Nerven weiterleitet.

Nicht toxischer als Wespengift

Für gesunde Menschen ist ein Hornissenstich nicht gefährlich, wobei es hier natürlich immer auch auf die Einstichstelle ankommt. Generell ist das beim Stich abgesonderte Hornissengift aber nicht toxischer als Wespen- oder Bienengift.

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Wie bei anderen Insektenstichen kann auch der Stich einer Hornisse eine allergische Reaktion auslösen, wie zum Beispiel starken Juckreiz, Nesselsucht, Schwellungen, Rötungen an der Einstichstelle bis hin zu Atemnot. Eine schwere allergische Reaktion entwickle sich übrigens erst nach mehreren Stichen derselben Insektenart, schreibt der NABU auf einer Hornissen-Themenseite.

Erste Hilfe nach einem Hornissenstich

Wer von einer Hornisse gestochen wurde, sollte vor allem nicht an der Einstichstelle kratzen. Gegen Schwellungen und Schmerzen hilft Kälte, zum Beispiel in Form eines Kühlpads. Außerdem sollten Betroffene die Stichstelle reinigen und desinfizieren, als Hausmittel hierfür eignen sich Essigumschläge oder eine frisch aufgeschnittene rohe Zwiebel. Wenn die Symptome nach einigen Tagen nicht abgeklungen sind, sollten sich Betroffene an einen Arzt wenden.

Bei Stichen im Mund- und Rachenraum sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.


Hinweis: Dieser Artikel wurde redaktionell überarbeitet, um Genauigkeit und Klarheit sicherzustellen. Die Aktualisierung erfolgte am 31. August 2023 um 15.07 Uhr. Der Schüler stach mit einem Stock in ein Erdloch. Dies geschah nicht absichtlich, um die Hornissen zu ärgern.

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