RSV Meinerzhagen: Torschütze Spais im Interview

Andi Spais verlässt den RSV Meinerzhagen (wir berichteten). LokalDirekt-Mitarbeiter Marco Bader sprach mit ihm über die aktuelle Lage.

Andi Spais, nach mehr als fünf Jahren hast du den Vorstand darüber informiert, dass du den Verein verlassen möchtest, was hat dich zu diesem Entschluss bewegt?

Zuerst einmal möchte ich mich bei allen Beteiligten des RSV für die Freigabe und die Möglichkeit bedanken, in meiner unmittelbaren Umgebung Fußball zu spielen. Es war keine leichte Entscheidung diesen Schritt zu gehen. Aber für mich persönlich ist nach fünfeinhalb Jahren der Zeitpunkt gekommen, eine neue sportliche Herausforderung anzunehmen und beim Holzwickeder SC auf Tor-Jagd zu gehen.

Der Hauptgrund für den Wechsel ist ganz einfach der Zeitaspekt. Die A45 ist seit Jahren kein Freund der Autofahrer, aber sie schafft es tatsächlich noch bescheidener zu werden und so bräuchte ich jetzt knapp eineinhalb bis zwei Stunden, um zum Training zu kommen. Seit meinem Wechsel zum RSV 2016 bin ich gerne drei bis vier Mal die Woche nach Meinerzhagen gefahren, sei es aus Wuppertal, Bochum oder eben jetzt aus Dortmund, aber nun bin ich froh auch mal in 20 Minuten am Platz zu sein.

Acht Tore in der Oberliga und vier im Westfalenpokal in dieser Halbserie: Es lief für dich persönlich ganz gut. Haben sich noch mehrere Vereine bei dir gemeldet?

Ja, die Hinserie lief persönlich ganz gut und ich konnte ein paar Mal knipsen, aber am liebsten wäre es mir gewesen, wenn ich nur ein Tor geschossen hätte und wir dafür 12 bis 14 Punkte mehr auf dem Konto hätten. Die Tore hätte ich nicht ohne die Zuspiele meiner Mitspieler geschossen, daher geht natürlich immer der erste Dank ans Team.

Es haben sich tatsächlich ein paar Vereine gemeldet, wobei nur zwei Vereine aus Dortmund und der Oberliga für mich wirklich interessant waren. Am Ende habe ich mich aufgrund der sehr guten Gespräche mit den Verantwortlichen Hartlieb und Harbott für den HSC entschieden und bin froh jetzt Teil des Teams zu sein. Wenn auch die sportliche Aufgabe keine leichte wird. Ich möchte dazu beitragen, die Liga zu halten.

Du bist ein absoluter Publikumsliebling und wirst immer von den Fans gefeiert, wird dir das fehlen?

Das ist wirklich etwas, dass ich in Meinerzhagen sehr vermissen werde. Die Fankultur, die sich über Jahre dort entwickelt hat, mit all ihren bekannten Gesichtern wird mir sehr fehlen. Vor allem der verrückte Haufen der „RSV Fans on Tour“, die uns überall hinbegleitet haben.

Du bist seit der Bezirksliga beim RSV Meinerzhagen und bist den Weg bis zum DFB-Pokal mitgegangen, was ist dein absolutes Highlight in der Zeit hier beim RSV?

Schwierig ein bestimmtes Highlight herauszufiltern, da ich unglaublich viele geile Momente mit dem Verein verbinde.

Abgesehen vom Einzug in den DFB-Pokal den sicher alle nennen würden, fällt mir das vorletzte Heimspiel in der Bezirksliga Saison 16/17 ein, in dem uns vor Anpfiff durch eine Niederlage von Ottfingen der Aufstieg rechnerisch nicht mehr zu nehmen war und wir schon vor dem Spiel in den Armen lagen und Nuri, der bei fast jedem Heim- und Auswärtsspiel dabei war, anfing zu weinen. Ein Profi der über den Aufstieg in die Landesliga vor Freude geweint hat. Nach keinem anderen der gefühlt 100 Aufstiegen mit uns, habe ich ihn danach nochmal weinen sehen. Daher ist das mein Highlight. Er wird die Tränen bestimmt leugnen, aber das ist egal.

Danke für deine Zeit und alles Gute bei deinem neuen Verein.