34 mobile Luftfilteranlagen in Lüdenscheider Schulen

Seit Ende März 2021 stehen 34 mobile Luftfilteranlagen in Lüdenscheider Schulen: immer genau dort, wo ausreichendes Lüften über die Fenster nicht möglich ist. So sieht es auch das "50-Millionen-Euro-Sonderprogramm Luftfiltergeräte" des Landes NRW vor, aus dem die Geräte finanziert wurden. Nun hat das Land das Förderprogramm neu aufgelegt, so dass zum Beispiel auch Geräte für Kitas gefördert werden können. Für die Lüdenscheider Schulgebäude ergibt sich daraus jedoch kein Anspruch auf zusätzliche Luftfilteranlagen, denn die aktuellen Lüftungsstandards sind in allen Schulen mehr als erfüllt. Derzeit prüft die Stadtverwaltung, ob Räumlichkeiten in Kitas mit den geförderten Geräten ausgestattet werden könnten.

„Als Schulträger und als Träger von Kitas werden wir unserer Verantwortung für Schutz- und Hygienemaßnahmen weiter übernehmen“, so Matthias Reuver, Leiter des Fachbereichs Jugend, Bildung, Sport. Nach Aussagen des Umweltbundeamtes und auch nach Einschätzung des Deutschen Städtetages stellt das regelmäßige Stoßlüften der Klassenräume dabei nach wie vor eine der wichtigsten Maßnahmen dar. Mobile Geräte seien nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Auch die NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach, stellte bei einem Besuch im Märkischen Kreis vor wenigen Tagen klar: „Die mobilen Luftfiltergeräte können das Lüften nicht ersetzen, sondern nur unterstützen.“

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Über die Corona-Pandemie hinaus will die Stadt Lüdenscheid ein zukunftsfähiges Konzept erarbeiten, wie ein wirksamer Luftaustausch in Schulen und Kitas oder auch in anderen öffentlichen Gebäuden langfristig aussehen kann. Dazu soll die Expertise von Wissenschaftlern vor Ort genutzt werden. Die Fachhochschule Südwestfalen mit den Bereichen Gebäudesystemtechnik und Elektrotechnik hat in ersten Gesprächen die Bereitschaft signalisiert, in Kooperation mit der Stadtverwaltung wissenschaftliche Untersuchungen in Lüdenscheider Schulen und Kitas durchzuführen.

So könnte zum Beispiel der Luftaustausch unter verschiedenen Bedingungen (Bewegungsraum, Klassenzimmer, etc.) getestet und analysiert werden. „Wir erhoffen uns, dass wir aus den Ergebnissen auch Erkenntnisse für den Luftaustausch in Neubauten und Umbauten gewinnen können und so für die Zukunft gut aufgestellt sind“, so Bürgermeister Sebastian Wagemeyer. So könnten künftig schon bei der Planung neuer Gebäude die Anforderungen an aktuelle Raumluft-Standards berücksichtigt und mit einer modernen Gebäudesteuerung kombiniert werden. „Auch hier haben wir zum Beispiel mit Unternehmen wie Busch-Jaeger die fachliche Expertise direkt in unserer Stadt“, so Wagemeyer.

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