Märkischer Kreis. An vielen Büchern und historischen Zeitschriften der Landeskundlichen Bibliothek im Kreisarchiv des Märkischen Kreises nagen sichtbar die Zeichen der Zeit. Um die historischen Schätze auf Dauer zu bewahren und Lesern unter Coronabedingungen digital zugänglich zu machen, hat sich der Märkische Kreis um die Förderung eines hochwertigen Buchscanners beworben. Kreisarchivarin Dr. Christiane Todrowski freut sich über die Förderzusage in Höhe von 90 Prozent im Rahmen des Förderprogramms „WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur“.
Bibliothekar Heye Bookmeyer präsentiert die Funktionalität des 22500 Euro teuren neuen Geräts. Im Unterschied zu normalen Scannern wird hier das Buch oder die Zeitschrift von oben fotografiert. Das gestochen scharfe Bild ist sekundenschnell digital verfüg – und bearbeitbar. Wichtig für den Mitarbeiter der Landeskundlichen Bibliothek ist der besonders schonende Umgang mit dem Ausgangsmaterial. „Früher mussten wir zum Teil Originale zerschneiden, um die Seiten vollständig unter den Scanner legen zu können“, erklärt Bookmeyer, „was bei unserer eigenen Zeitschrift, dem Märker, aufgrund zahlreicher Doppelstücke möglich war. Bei allen anderen Werken ist das natürlich keine Option.“

Das ist jetzt nicht mehr notwendig: einfach das Buch unter die Fotokamera legen, mit der Glasplatte fixieren. Das Gerät erkennt automatisch die Seiten und richtet sie aus. Kurzer prüfender Blick des Mitarbeiters und die Kamera wird ausgelöst. Glasplatte hoch, Seite umblättern und weiter geht es. Eingescannt werden neben dem Märker zunächst Standardwerke über das Märkische Sauerland und die Zeitschrift Süderland. Die digitalisierten Werke werden Stück für Stück in der Mediendatenbank des Märkischen Kreises zur Verfügung gestellt.
Zum Hintergrund:
Mit dem Förderprogramm „WissensWandel“ unterstützt der Deutsche Bibliotheksverband Bibliotheken und Archive bei ihrer digitalen Weiterentwicklung. Das Programm ist Teil des Rettungs- und Zukunftsprogramms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Es soll einen Beitrag dazu leisten, die Folgen der Corona-Pandemie für Bibliotheken und Archive zu mildern.