Der Märkische Kreis hat gegenüber dem Generalunternehmer mehr als 2000 Baumängel am brandneuen Brandschutz- und Rettungsdienstzentrum angezeigt. Das bestätigte MK-Sprecher Alexander Bange auf Nachfrage. Bange: „Die hohe Zahl an Mängeln hängt mit dem sehr hohen Qualitätsanspruch des Gebäudemanagements des Märkischen Kreises zusammen.“
22,5 Millionen Euro Baukosten
22,5 Millionen Euro hat der Märkische Kreis in den Neubau seines Brandschutz- und Rettungsdienstzentrums im Gewerbegebiet Altena-Rosmart investiert.
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Es ist seit April 2021 Arbeitsplatz für 63 Mitarbeitende aus dem Bevölkerungsschutz sowie Ausbildungsbetrieb für jährlich rund 575 Rettungsdienstkräfte und 650 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Katastrophenschutz.
Die unter anderem von den Beschäftigten angezeigten Baumängel reichten von leichten Unebenheiten in Oberböden über kleinere Schrammen an Fensterprofilen oder Fensterbänken, bis hin zu einem langen Riss in einem Sektionaltor.
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Es handelte sich dabei in erster Linie um optische Mängel. Darunter versteht man negative Abweichungen von den optischen Solleigenschaften entsprechend der vertraglichen Vereinbarung.
Mängelbeseitigung noch nicht abgeschlossen
Alexander Bange: „Diese optischen Mängel wurden gemeinsam mit dem Generalunternehmer begutachtet und einvernehmlich bewertet. Verbleibende Mängel wurden beseitigt oder über Minderungen verrechnet. Insgesamt ist das für ein Vorhaben dieser Größenordnung nicht ungewöhnlich.“ Ganz abgeschlossen ist die Nacharbeitung am Bau noch nicht.
An zwei Toren der Übungshalle fehlt die Beschriftung, eine Mülleinhausung muss noch mit wenigen Elementen vervollständigt werden, Einstellarbeiten an Rohrrahmen-Türen sind noch nicht abgeschlossen und Schallschutzmängel im Estrich und in Trockenbauwänden sind noch nicht beseitigt.
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Dass am Neubau des Brandschutz- und Rettungsdienstzentrums nicht alles zur Zufriedenheit lief, hat das Gebäudemanagement des Kreises auf Nachfrage aus der Politik auch in drei Sitzungen des Bau- und Straßenausschusses bestätigt. Dort wurde laut Protokoll allerdings lediglich mitgeteilt, dass die Mängel beseitigt werden – welche das sind, blieb für die Kreispolitiker offen. Der erste Spatenstich war am 17. Juni 2019, Fertigstellung im April 2021.
Ordnungsgemäßer Betrieb nicht gefährdet
Offen bleibt auch, wie hoch die Kosten für die Mängel-Beseitigung waren bzw. noch sind. Dazu Alexander Bange: „Die obliegt dem Generalunternehmer und erfolgte auf dessen Kosten. Über die Höhe der entstandenen Kosten hat der MK keine Kenntnis. Es besteht auch kein Anspruch auf Offenlegung der Kosten, sondern lediglich auf Mängelbeseitigung.“
Zumindest steht fest: Auf den ordnungsgemäßen Betrieb des Brandschutz- und Rettungsdienstzentrums sowie der dort ebenfalls untergebrachten Kreisleitstelle der Feuerwehr haben die Mängel offenbar keinen nachteiligen Einfluss.
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