14.549 Menschen auf Job-Suche

Am Donnerstag, 5. Januar, fand die Jahrespressekonferenz der Arbeitsagentur in Iserlohn statt.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Märkischen Kreis im Dezember leicht angestiegen. 14.549 Männer und Frauen waren auf der Suche nach einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Das waren 71 mehr als im November und 357 mehr als im Dezember des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember bei 6,5 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als noch im Dezember 2021. Diese Zahlen nannten Sandra Pawlas, Vorsitzende der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Iserlohn, und Renate Holke, Stellvertretende Leiterin Jobcenter Märkischer Kreis,sowie Tanja Liebelt, Pressesprecherin der Agentur, jetzt vor den Medien. 

[[ad-placeholder]]

„Der Arbeitsmarkt ist aktuell gut für Arbeitssuchende – auch für Langzeitarbeitslose“, kommentierte Sandra Pawlas die erhobenen Daten. Renate Holke fügte für ihren Bereich hinzu: „Es ist ein Bewerbermarkt. Es haben auch Menschen Chancen wieder in Arbeit zu kommen, die länger ohne Beschäftigung waren, gering oder gar nicht qualifiziert sind oder sogar Vermittlungshemmnisse aufweisen.“ Beim Jobcenter Märkischer Kreis sind aktuell 6.150 Langzeitarbeitslose aktenkundig. Holke: „Auch deren Zahl sinkt. Verglichen mit dem Vormonat waren das 62 Langzeitarbeitslose weniger.“ Im Jahr zuvor sind es sogar 533 Männer und Frauen weniger.

[[ad-placeholder]]

Das Jobcenter Märkischer Kreis betreut aktuell in 16.253 sogenannten Bedarfsgemeinschaften 21.942 erwerbsfähige Langzeitarbeitslose, die Grundsicherungsleistungen erhalten. Als langzeitarbeitslos gilt, wer länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt war. Zu den Leistungsbeziehern gehören auch Geflüchtete aus der Ukraine. 3.790 Personen aus 1.752 Bedarfsgemeinschaften erhalten Regelleistungen vom Jobcenter. 2.516 von ihnen sind erwerbsfähig, 1.274 Kinder und Jugendliche.

Agentur-Chefin Sandra Pawlas und ihre rund 160 Mitarbeitenden notierten im September 2021 genau 162.400 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen im Märkischen Kreis. Das waren knapp 690 weniger als im Vergleichsmonat März 2020. „Ein Grund für den Rückgang ist rein statistisch. Eine Krankenkasse hat rund 800 Arbeitsplätze aus dem Kreis nach Dortmund verlagert“, erläutert die Agentur-Chefin.Dennoch gebe es in der Region aktuell 1.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr. Mit insgesamt 5.390 offenen Stellen sei der Stellenbestand auch im Dezember beständig hoch gewesen und liege sogar NRW-weit vorn. Die Arbeitgeber hätten mit Blick auf das neue Jahr wieder verstärkt neue Stellen gemeldet.

[[ad-placeholder]]

Pawlas: „Vor allem aus den Bereichen verarbeitendes Gewerbe, konkret dem Maschinenbau, wurden Stellen ausgeschrieben. Aber auch für den Handel sind Zuwächse zu verzeichnen.“ Besonders erfreulich: 90 Prozent der gemeldeten freien Stellen sind unbefristet, 86 Prozent sind Vollzeitstellen. Für die Agentur-Chefin steht fest: „Wie lange können wir es uns noch erlauben, Frauen und vor allem Ältere nicht in Arbeit zu bringen.“ Aus ihrer Sicht wird es spannend sein zu sehen, wie sich der Arbeitsmarkt in dieser Hinsicht entwickelt. Die zumeist mittelständischen und gewerblich orientierten Betriebe im MK würden künftig auch nicht ohne gut ausgebildete Zuwanderer auskommen – aber diese Erkenntnis sei ja nicht neu. Die Arbeitgeber versuchten über verschiedenste Angebote ihre Facharbeiter zu halten. Sandra Pawlas: „Sie wissen, wenn die erst einmal weg sind, wird es schwer, Ersatz zu finden.“ Deutlich abgenommen hat die Kurzarbeit. Im August 2022 hatten 61 Betriebe verkürzt gearbeitet. Im August 2021 waren es noch 636. Von Kurzarbeit betroffen sind aktuell 737 Männer und Frauen zwischen Ruhr und Volme. Es gebe zurzeit keine Anzeichen dafür, dass eine Krise vor der Tür stehe. 

[[ad-placeholder]]

Sandra Pawlas´ Quintessenz: „Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember entspricht dem üblichen saisonalen Verlauf. Auch für das angebrochene Jahr 2023 nehmen wir erfahrungsgemäß diese Tendenz an, gehen aber insgesamt davon aus, dass der Arbeitsmarkt stabil durch den Winter kommt.“ Für ihre Mitarbeitenden und sie wird es wohl ein arbeitsreiches Jahr, denn: „Es wird immer schwerer, die Arbeitsuchenden mit den Stellen zusammen zu bringen. Das Geschäft ist sehr individuell und beratungsintensiv geworden.“

[[ad-placeholder]]


Die Arbeitslosenzahl (in Klammern die Quote) für alle Städte und Gemeinden im Märkischen Kreis:

Altena 647 (6,5%), Balve 261 (6,5%), Halver 485 (6,5%), Hemer 1.205 (6,3%), Herscheid 143 (6,3%), Iserlohn 3.640 (7,4%), Kierspe 407 (7,4%), Lüdenscheid 3.085 (7,8%), Meinerzhagen 655 (7,8%), Menden 1.589 (5,5%), Nachrodt-Wiblingwerde 162 (5,5%), Neuenrade 326 (5,5%), Plettenberg 782 (5,5%), Schalksmühle 321 (5,5%) und Werdohl 841 (5,5%).

[[ad-placeholder]]